12*Geburtstag in Offendorf*12

12* FEIERTAGE *12

12 wundervolle gemeinsame Jahre, jedes davon mit 12 Monaten
144 Lebensjahre – prall gefüllt mit allem, was das Leben so bietet


dankbar schauen wir zurück auf einen wunderschönen Tag voller Musik.

-Welcome-


ScarboroughFair

Geburtstagsständchen mit den Wise Guys

Back Home in Derry

Bad Moon rising

Drunken Sailor

Wieviele Sommer durften wir schon miteinander erleben!
Wie kostbar ist Lebenszeit – ich will jeden einzelnen Tag als geschenkte Zeit bewusst erleben und mich daran freuen!

Dieser wunderbare Feiertag wird in besonderer Erinnerung bleiben.

Bilder und Videos Andrea Krüß-Anders und Gibbi Pascher
Texte und Zusammenstellung Dorothea Brand

2025 KlangWellen 2025

Niendorf / Seebrücke


Ich suche Gott

ich suche Ihn hier in der Weite des Meeres –
wird er mir hier entgegenkommen?
Woher kommt mir Hilfe?


Meine Hilfe kommt von ihm,
der nicht nur in der Weite des Meeres wohnt.

Dem Meere zu


Mein Gott hat alle Himmel und Welten geschaffen,
und wenn ich ihn bitte, so weiß ich: Er ist da und hilft.

Fotos: Andrea Krüß-Anders, Johanna Wesnigk und Carina Dorka
Harfe und Texte: Dorothea Brand

UNTERWEGS

„Zwei Freunde wandern durch die Wüste – irgendwann geraten sie fürchterlich in Streit und der eine gibt dem anderen eine schallende Ohrfeige.

Der Freund, zutiefst verletzt durch die Ohrfeige, sagt zunächst nichts, dann schreibt er in den Sand: ‚Heute hat mich mein Freund geohrfeigt.‘

Sie gehen weiter, bis sie schließlich an eine Oase kommen. Beim Schwimmen hier wäre der zuvor Geohrfeigte fast ertrunken, hätte sein Freund ihn nicht gerettet.

Als er sich schließlich erholt hat, graviert er in den Stein vor ihm: ‚Heute hat mir mein Freund das Leben gerettet.‘

Warum hast du in den Sand geschrieben, als ich dich geschlagen habe und jetzt schreibst du auf einen Stein?, fragt der Freund.

Da lächelt der andere und sagt:
‚Wenn ein Freund uns verletzt, sollten wir es in den Sand schreiben, wo der Wind der Vergebung es wieder auslöschen kann. Aber wenn uns etwas wirklich Schönes widerfährt, dann sollten wir es in einen Stein gravieren, in die Erinnerung des Herzens, wo es nicht mehr verschwinden kann.‘

Unterwegs – immer wieder:

Verletzendes darf ich in den Sand schreiben
und dem Wind der Vergebung die Chance geben,
Enttäuschungen wieder vergessen zu machen.

Das Gute aber, das mir widerfährt,
das will ich in die Erinnerung meines Herzens eingravieren.

Immer wieder.

Beherzt?

Sehr spät ist es, als Maria sich noch einmal die Jacke anzieht – sie hält es alleine nicht mehr aus – muss mit jemandem reden.

Als sie aus der Türe tritt, schlägt ihr die Nachtkälte entgegen. Hier draußen ist es so still und finster, wie wir uns das gar nicht vorstellen können. Kein vorbeifahrendes Auto und keine Straßenlaterne vor der Haustüre, an die sie jetzt klopft. Drinnen auf dem Küchentisch funzelt eine kleine Öllampe.

 F: „Gut, dass du kommst!“, sagt die Freundin. So sitzen sie und reden und weinen.

So mitten in der Nacht redet man nicht vom Wetter oder vom alltäglichen Kleinkram. So mitten in der Nacht gehen die Gedanken auf den Grund. So mitten in der Nacht lassen sich Liebe und Leid, Lust und Schmerz nicht mehr vertagen. So mitten in der Nacht redet man deshalb vom Sein oder Nichtsein, vom Leben und Tod, von Liebe und Leid.

Und immer wieder von dem einen – ihrem Freund Jesus.
Und wie das alles soweit kommen konnte.


Ist es in den Nächten, in denen wir kaum zur Ruhe kommen, nicht manchmal ähnlich?
So ein bisschen ist es, als hielte das Leben den Atem an.

Manch eine mag es geben, die gerade inmitten eines großen Familientreffens ihre Einsamkeit umso deutlicher wahrnimmt, nur noch den eigenen, schweren Atem hört;
und die Kerze, die sie vielleicht angezündet hat, malt ihren einsamen Schatten an die Wand. Wie ein bedrohliches schwarzes Gespenst.

Durcheinander sind die Bilder, die vor dem inneren Auge ablaufen,
wirr die Gedanken, die durch den Kopf schießen.
Und immer schwingt die Angst mit …

Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten.
Abscheulich und menschenverachtend, wie in unserem eigenen Land braunes Gedankengut wieder salonfähig wird.
Ein Präsident, der mit einem Handstreich die ganze Welt durcheinander bringt.

Und da sind noch die eigenen Belastungen  … vielleicht eine schlimme Diagnose,
Streit in der Familie.

Gewaltig sind diese Bilder. Lasten schwer auf den Schultern.

Manchmal überfällt mich die nackte Angst.
Wo steuern wir hin – mit unserem Land, mit unsrer Welt, die so etwas wie Menschenwürde und Mitmenschlichkeit immer weniger kennt?!

Wohin mit der Angst?
Wo kann ich mich festhalten, um nicht zu zerbrechen und zu versinken?

Die beiden Frauen damals gehen dahin, wo der Schmerz am größten ist.
Wo sie sich dem, der ihnen Halt gab, nahe fühlen.

F:
Lass uns zum Grab gehen, Maria! Vielleicht kommen wir da ein wenig zur Ruhe.
Und lass uns Jesus den letzten Liebesdienst erweisen – hab gestern Öl gekauft, mit
dem wir den Leichnam salben können.“

Es wird schon hell, als die beiden Frauen den Friedhof erreichen.

M: „Hier muss es sein! Hier ist …“-
Maria bleibt ruckartig stehen.
M: „Nein, hier nicht – ich sehe den großen Felsblock nicht. Wir vertun uns. Lass uns
weiter suchen.“

Es ist schwer, mit all den Steinen, die auf uns lasten, geradeaus zu schauen, einen Weg zu finden.

Plötzlich durchzuckt es die Frauen, als sei ein Blitz durch sie hindurchgefahren.

Die Bibel erzählt, der Stein sei vom Grab weggerollt gewesen.

F:  „Maria, der Stein ist weg.“
M:  „Kann nicht sein!“
F:  „Ist aber so!“
M: „Mich gruselt’s!“
F:  „Ich hab Angst!“

Mitten in ihren Finsternissen plötzlich gleißendes Licht.
Und eine Stimme:
‚Fürchtet euch nicht! Ihr sucht Jesus bei den Toten.
Da ist er nicht. Er ist auferstanden!‘

M:  „Wo bist du, liebe Freundin? Bleib in meiner Nähe. Ich glaube, ich werde
verrückt.“

F: „Ich habe Angst! Was passiert hier?“

M: „Er hat gesagt: Fürchtet euch nicht! —

Aber wie sollten wir uns nicht fürchten?

F:  „Er hat noch mehr gesagt.“

M: „Ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier. Er ist auferstanden.
      Siehe – da ist die Stätte, wo sie ihn hinlegten.
      … Und noch was … warte  …
Geht zu den anderen Freunden – und …
er wird vor euch hergehen nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen.“

F:  „Halt ein, liebe Freundin, meine Seele kommt so schnell nicht mit.
Warte auf mich.“

M:  „Er hat gesagt: Wir sollen hingucken.
      Hingucken, wo unser Schmerz ist. Ins Grab.“

F:  „Da ist Jesus nicht mehr.“

M: „Und nach Galiläa gehen. Er hat gesagt, dass wir ihn dort sehen werden.“


Was für ein Wahnsinn:
Mitten im Chaos, mitten in unseren Finsternissen schenkt Gott uns einen klaren Blick.

Gedanken sortieren, wahrnehmen, was ist.
Augen, um einander zu sehen. Ohren zu hören und Worte, um einander zu verstehen.

Das ist die Osterbotschaft:
Siehe! Schau hin! Der, der den Tod überwunden hat, die Finsternisse durchschritten hat, der stellt deine Füße da hin, wo sein Weg mit dir beginnt.

Seine Freunde schickt er nach Galiläa – dorthin, wo alles begonnen hat.
Hier beginnt ihr neuer Weg.
Ein Leben in Zuwendung zum anderen Menschen –
ein Weg der Liebe und nicht der Menschenverachtung –
ein Weg der Hilfe für den, der solche bedarf.

Allem Durcheinander unserer Tage können wir Christenmenschen etwas entgegensetzen:

Fürchte dich nicht!  Sieh doch – das Grab ist leer. Von seinem Wort getragen, lebst du und bist gesandt in den neuen Tag, in dein Morgen. Dafür lebst du.

Im Gespräch mit denen, die alles kaputt reden und machen, die nur noch Finsternis kennen und verbreiten.

Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten? Er ist auferstanden – siehe: hier ist die Stätte, wo sie ihn hinlegten.

Beherzt und klar: Das Leben siegt. Amen


ENDLICH ZUHAUSE

Nur noch wenige unausgepackte Kisten geben Zeugnis davon, dass hier kürzlich ein Umzug stattgefunden hat😊. Wir sind sehr dankbar, dass das ganze Renovieren, der Küchenumbau und der eigentliche Umzug wunderbar in time abgelaufen sind.

Küchenabbau in Scharbeutz

Die Munsteraner Freunde
in action:
Hubertus Klenner, Jörn Ronde, Christopher Klenner

Drei Tage später baut die Küchenfirma unsere Küche
in Ratekau wieder auf:

Und dann heißt es auspacken und schrauben:

Und zwischendurch genießen:



Und dann stieg unsere Einweihungsfete:

Andrea Krüß-Anders

Wir wünschen Euch viel Segen


Wir freuen uns sehr, dass so viele liebe Menschen unsere Freude teilen:

Aus der alten Nachbarschaft in der Biberburg, neue Nachbarn hier in Ratekau, unsere Musiker-Freunde, Männer des Männerkreises, Leute von den Grünen, Familie und unsere Vorbesitzerin des Hauses mit Tochter und Enkel.

Ein wunderschönes Fest mit Musikeinlagen, bei dem zeitweilig nicht alle Platz fanden (und auf die Treppe auswichen :-)) und das bis weit in den Abend reichte.

Under the harvest moon

DANKE !

Danke,
dass Ihr da wart!

Danke,
dass es Euch gibt!

Videos und Fotos von Andrea Krüß-Anders und Doro Brand
Musik: Carina Dorka, Karl Anders, Wolfgang Kummerfeldt

Hoffentlich!

Eine Zeitlang galt:
„Dieser Mann, Wundertäter, Störenfried, Aufwiegler muss weg!“
„Besser einer stirbt, als wir alle!“

Eine Zeitlang galt:
„Ich wasche meine Hände in Unschuld!“
„Kreuzige ihn! Kreuzige ihn!“

Eine Zeitlang galt:
Der Mann aus Nazareth – Jesus – liquidiert.
Dann – endlich –
Ruhe – Friedhofsruhe.

Eine Zeitlang galt:
Der Tod hat das letzte Wort –
eine Nacht – ein Tag – eine Nacht …

Eine Zeitlang galt:
„Er ist nicht hier, er lebt!“
„Er ist auferstanden!“

… können Sie nicht verstehen!?

Können Sie nicht verstehen!  – sagen Sie?
Das mit der Auferstehung – wie soll das gehen?
Wie soll einer da sein – an meiner Seite sein, der gestorben ist?
Und das Ganze auch noch vor mehr als 2000 Jahren!

Können Sie überhaupt nicht verstehen! – sagen Sie.
Ja – das glaub ich Ihnen gerne.
Geht mir nämlich manchmal auch so.

Können Sie überhaupt nicht verstehen! – sagen Sie.
Da sind Sie in guter Gesellschaft:

Zwischen Jerusalem und Emmaus – zwei sind unterwegs – schweren Schrittes – können nicht verstehen – der Tod des Freundes hat ihre Lebensplanung zerstört – mit ihm, dem Freund, sollte doch alles besser werden: die politische Lage, die eigene Zukunft, das gerade begonnene ‚neue‘ Leben … jetzt ist er tot.

Und wer tot ist, ach – Sie wissen das selber nur zu gut!

Tourdion

Zwischen Scharbeutz und Ratekau
– zwei sind unterwegs – schweren Schrittes:
„Mama“, fragt die 5-jährige Tochter,

„Mama, jetzt, wo Oma gestorben ist, wo ist sie jetzt?“

Ja – wo ist sie jetzt?
Wo sind die, von denen wir uns für immer verabschieden müssen?
Was antworten Sie, wenn vielleicht auch Ihr Kind, Ihre Enkelin Sie fragt?

Was antworten Sie?

On the way to Cesarea


„Mama, jetzt, wo Oma gestorben ist, wo ist sie jetzt?“
„Im Himmel“, sagt die Mutter.

Unterwegs. Damals.
Zwei im Gespräch miteinander. Einander Stütze. Es ist besser zu zweit als allein, wenn man traurig ist. Ein Dritter gesellt sich zu ihnen. Sie merken es kaum. Er fragt. Will wissen, warum sie so traurig sind. Sie antworten: „Das mit Jesus von Nazareth – wie er ans Kreuz gebracht worden ist – und er war doch unsere Hoffnung – tot!“

Unterwegs. Zwischen Scharbeutz und Ratekau – zwei im Gespräch miteinander:
„Mama, jetzt, wo Oma gestorben ist, wo ist sie jetzt?
„Im Himmel“, sagt die Mutter.
Daraufhin das kleine Mädchen: „Gott sei Dank!
Ich dachte schon, Oma sei tot!“

Tot sein – verstehe ich – kann man also auf verschiedene Weise:
Zwei Möglichkeiten haben wir gerade gehört:
Man kann tot sein und in der Erde liegen.
Man kann aber auch tot sein und ‚im Himmel‘ sein.

Ich glaube, dass es noch eine andere Weise von Tot-Sein gibt:
Ich sehe Menschen vor mir, die in den Kriegsgebieten unendlicher Gewalt ausgesetzt sind, Menschen auf der Flucht, Menschen, die für sich keine Zukunft mehr sehen.
Vielleicht sehen Sie auch Menschen vor sich,
Gesichter und Namen fallen Ihnen ein …

Die letzte Rose des Sommers

Damals, die  beiden, die sagen: Unser Freund ist tot und liegt in der Erde.
Nach langem Weg kommen sie dann endlich in Emmaus an. Kehren ein – wollen zu Abend essen.
Und als sie am Tisch sitzen, da nimmt der Dritte, der Fremde, das Brot. Dankt, bricht es in Stücke, gibt es den beiden.
Da fällt der Groschen. Das ist kein Fremder. Nur einer teilt so das Brot. Sie erkennen das mit einem Mal. Nur einer teilt so das Brot: Ihr verstorbener Freund Jesus.

Tot – aber wohl doch nicht in der Erde, sondern ?
Im Himmel?

Das Leben kehrt in sie zurück.
Die Begegnung mit dem, den sie tot glaubten, lässt sie aufstehen.
Sie verlassen das Haus, kehren zurück nach Jerusalem – auf schnellstem Weg.

Jesus hat von sich gesagt: „Ich bin die Auferstehung und das Leben.“

Das ändert nichts an der Tatsache, dass ich um meine Endlichkeit weiß. Aber sie verändert meinen Blick auf die, die leiden und kaputtzugehen drohen. Vertraue ich dieser Aussage, dann schickt mich die Auferstehung Jesu mitten hinein ins Leben – mitten hinein in Schmerz und Trauer, in Unrecht und Gewalt.
So wie die beiden tief-traurigen Freunde, die nach Jerusalem zurück laufen.

Glaube ich an einen Gott, der stärker ist als der Tod, dann wird das nicht spurlos vorübergehen an den vielen Todesspuren, die unser Leben durchziehen. Dann werde ich an der Seite der Verzweifelten und Gezeichneten mitgehen – sie mitnehmen ins Leben.

Und – wenn Jesus das Leben ist – dann gilt das in letzter Konsequenz auch für mein eigenes Leben:
Ich werde einmal tot sein, in der Erde liegen – ja – und doch leben bei Gott. Das ist meine Hoffnung, die mich nicht still in meiner Ecke sitzen lassen kann.

Ich kehre an den Anfang meiner Predigt zurück:

Eine Zeitlang galt:
Der Tod hat das letzte Wort –

eine Nacht – ein Tag – eine Nacht …

Diese Zeit ist vorüber.

Jetzt gilt:
„Fürchtet euch nicht!

Ich bin bei euch, alle Tage bis an das Ende der Welt!“

Jesus sagt das. Der, der das Leben ist.
Der mit uns unterwegs ist. Hell und Dunkel mit uns durchschreitet. Der uns Menschen an die Seite stellt, die uns das Leben wiedergeben.

„Glauben Sie das, Frau Pfarrerin?“
„Ja!“,  sage ich. „Stotternd manchmal. Und manchmal nur sehr verhalten.
Ist doch so viel Dunkles auch in unserm menschlichen Miteinander. So viel Egoismus, der nur an das eigene Fortkommen denkt.

So viel Selbstsucht, die Angst produziert und die eigene Freiheit bedroht sieht durch die vielen Fremden in unserem Land, und die gar nicht wahrnimmt, dass es nicht um uns und unsere Befindlichkeiten geht, sondern die Bedrohung des Lebens und der Freiheit derer, die da kommen.

„Glauben Sie das mit der Auferstehung, Frau Pfarrerin?“
„Ja!“,  sage ich. „Stotternd manchmal. Und manchmal nur sehr verhalten.

Aber dann will ich mich an die beiden erinnern – an die von damals auf dem Weg nach Emmaus. Und an die beiden auf dem Weg zwischen Scharbeutz und Ratekau. Amen.

Weiter Himmel

Um Trost war mir sehr bange

Zuviel an Grausamkeiten – zu viel, als dass meine Seele das verkraften könnte!
Ungebremst erreichen uns Unmenschlichkeit und Gewalt in einer Welt, in der wir so nahe zusammen gerückt sind. Schmerz und Leid schier unerträglich.

Zu groß scheint der Schmerz – zu groß das Leid,

als dass irgendetwas oder irgendeine(r) trösten könnte!








Der Seele 
schützend einen 
Mantel 
umlegen

Drei Frauen – unterwegs – ins Nichts.
Verwitwet und damit in ihrer Zeit ohne rechtliche und wirtschaftliche Absicherung.
Sie haben nur sich – mehr nicht.

Hier beginnt Marc Chagall zu malen, wo die Worte fehlen:
Sie stehen beieinander, die drei Frauen.
Ihre Gesichter spiegeln wider, welchen Schmerz sie erfahren haben.
Sie halten einander, sie stützen einander. Jede die andere.
Beieinander. Nicht allein.

Es ist tröstlich – dieses Bild.
Wie der Mantel, der sich um die verletzten Seelen der drei Frauen legt.

Adon Olam

Existenzängste, Gewalterfahrungen, Verzweiflung, Tod …
die alte biblische Geschichte von Naomi ist wie ein Spiegel für die Erfahrungen unserer Tage – in der Ukraine, im Nahen Osten – vielleicht vermag uns dieser Spiegel zu sehen helfen, wie wir aus der Schockstarre herauskommen, wie wir weitergehen, wie wir einander trösten können.

Gemeinsam auf jeden Fall, gemeinsam weitergehen. Immer wieder der Angst etwas entgegensetzen können: Sich immer wieder vergewissern: Ich bin nicht allein. Immer wieder neu den Mantel um die geschundene Seele legen.


Doch woher kommt die Kraft dazu?


Ich höre eine Freundin erzählen, wie sie Kraft schöpft, wenn sie am Wasser entlang läuft – den Blick in die Weite des Meeres und des Himmels gerichtet –
ein anderer spricht davon, wie er sich auspowert – bis an die Grenzen des Belastbaren – und ein wenig Ruhe findet.

Die Natur als etwas, was umfassender, größer als wir selbst ist, kann trösten:
Es ist, als dehne sich mit unserem Körper auch unsere Seele, die soeben noch in der Enge ihrer Fixierung auf das eigene Leiden gefangen war, in die Rhythmen des Meeres hinein, in die Bewegung unserer Schritte, in die duftende Atmosphäre des Waldes, in die Weite einer freundlichen Gebirgslandschaft. Für eine Weile fühlen wir uns aufgehoben.

Für mich selbst ist auch die Musik eine Quelle des Trostes: Von den Klängen sich getragen zu wissen, erlaubt meiner Seele ein Aufatmen. Auch hier öffnet sich meine Seele. Erst vor wenigen Tagen durfte ich das wieder erleben: Im kleinen Kreis unserer ‚Musiker-Freundinnen und Freunde‘ haben wir einander Töne/Lieder geschenkt. Und wo Worte fehlen, da fangen Töne mich auf.

So tritt zu den Tönen die Nähe freundlich zugewandter Menschen, die zu trösten vermag.

Trost – das ist wie der Mantel, der sich schützend um meine Seele legt.
Die Natur, die Musik, die zugewandten Menschen – diese alle und wohl für jede und jeden selbst vielleicht noch anderes – diese alle eignen sich zu der Ummantelung der Schmerzen.

Tristan und Isolde

Naomi, Ruth, Boas und der ihnen geborene kleine Obed leben das, was ich mir zum Trost wünsche:
Menschen an meiner Seite, die den Schmerz mit mir aushalten. Die mich nicht mit billigen Worten vertrösten. Die nach Lösungen aus schwierigen Lebenssituationen suchen. Die mit mir weinen. Und die mich erfahren lassen, dass inmitten allen Leids ein Gott da ist, der mich nicht loslässt.


Ja – nach Trost ist mir immer noch bange.
Aber ich will darauf vertrauen, dass es eine Zukunft gibt –
für mich und für meine Lieben und für die an Leib und Seele Verletzten, ob in der Ukraine oder im Nahen Osten oder sonst wo auf dieser unserer Welt.

Wie lange noch?

„Jetzt ist die Zeit
Das Thema des diesjährigen Kirchentages in Nürnberg war Zeitansage. Es ist Zeit. Zeit aufzuwachen – Zeit, dem stetig fortschreitenden Klimawandel entgegenzutreten – Zeit, Unrecht beim Namen zu nennen und nicht wegzuschauen, wo Menschen mit Füssen getreten werden und Gewalt Leben unwiederbringlich auslöscht.

Jetzt ist die Zeit.
Etwas zu tun und nicht zu verzweifeln angesichts der riesigen Aufgabe, die vor uns liegt.

So ähnlich müssen es damals die Wüstenwanderer an der Schwelle zum versprochenen Land auch gefühlt haben.

Aber lasst mich die alte Geschichte von Anfang an erzählen:

Lange hatten sie in Ägypten gelebt – als Sklaven des Pharao hatten sie jegliches Recht auf Selbstbestimmmung verloren. Zu lachen hatten sie schon lange nicht mehr. Dann kommt der Abend, der alles verändern sollte: Der Aufbruch in eine ungewisse Zukunft. Über diese Zukunft hatte Mose ihnen gesagt, Gott selber sei mit ihnen und führe sie in ein Land, in dem Milch und Honig fließen.

„Wohin will er uns bringen?“
„Kann ich diesem Mann vertrauen?“
„Was passiert hier zuhause?“
„Ich habe Angst!“
„Ich möchte hierbleiben!“

Unterwegs passiert viel – immer wieder Verzweiflung. Der Blick nach vorne ist verschwommen. Durst und Hunger quälen. Dazu die Angst, vielleicht dem Falschen vertraut zu haben. 40 Jahre lang – mitten durch die Wüste.

„Ich kann nicht mehr weiter!“
„Ich möchte zurück nach Ägypten!“
„Ich bin’s Leid!“
„Was mutet der uns eigentlich zu?“
„Und wenn es den Gott, von dem Mose spricht, gar nicht gibt?“

Die Alten im Volk, die Ägypten noch in Erinnerung haben, werden immer weniger. Zwei Generationen sind inzwischen nachgewachsen. Da scheinen die Wüstenwanderer am Ziel. Der Blick öffnet sich in die Weite. Nie schien die erhoffte Zukunft näher.

Wohin geht Ihr / Euer Blick?
Meine Gedanken wandern zurück – an der einen und anderen Stelle verweilen sie. Meine erwachsenen Kinder kommen in den Blick. Werden sie und ihre Kinder ihr Leben so leben können, wie ich es konnte, wie ich es kann?
Wie wird sich die Welt verändern durch die schon jetzt mehr und mehr spürbaren Unwetter und Katastrophen?
Wird das Zusammenleben der Völker noch eine gute Chance haben angesichts von Kriegen und Machtbesessenheit?

Damals: Mose schickt Kundschafter aus. Die berichten bei ihrer Rückkehr von einem wunderschönen Land – es ist jedoch bewohnt.
Dann die Ernüchterung: Keiner von den Alten wird in das Land einziehen – auch Mose nicht. Gott bestimmt das so. Und jetzt?

„Das glaub ich nicht!“
„Warum?“
„Wofür diese ganze Strapaze?“
„Wir haben doch dem Falschen vertraut!“
„Und das soll nun mein Leben gewesen sein?!“

An der Schwelle zum versprochenen Land scheinen 40 Jahre
Wüstenwanderung vergeblich – purer Unsinn – sinnlos.

Und plötzlich wird die alte biblische Geschichte top-aktuell:
Wie wird sich die Welt verändern durch die schon jetzt mehr und mehr spürbaren Unwetter und Katastrophen?
Wird das Zusammenleben der Völker noch eine gute Chance haben angesichts von Kriegen und Machtbesessenheit?  So habe ich eben gefragt.

Und ich verstehe – vor dem Hintergrund dieser alten Geschichte: Jetzt ist Zeit. Es ist höchste Zeit. Wie die Israeliten an der Schwelle zum versprochenen Land, stehen wir an der Schwelle in unsere Zukunft, nein, wohl eher an der Schwelle der Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder. Jetzt ist die Zeit, die Zeit zu überlegen, was ich mit meinen kleinen Kräften tun kann, damit es ein Hineingehen in die Zukunft überhaupt geben kann.

Und noch einmal vergeht eine lange Zeit – damals. Die alten Geschichten der Wüste, Geschichten der Verzweiflung und des Haderns mit einem Gott,
Geschichten des Staunens, wie dieser Gott mit Manna und Wasser versorgt, Geschichten vom Verlassen-Sein und von fröhlicher Begleitung, all diese Geschichten laufen wie ein Zeitraffer immer wieder ab.

Dann endlich
hört die Stimmen an der Schwelle zum versprochenen Land:

„Es ist Zeit, dass wir unser Leben in die Hand nehmen!“
„Hat lang genug gedauert!“

„Vergesst nicht den Erfahrungsschatz unserer Alten!“
„Wir werden schon Platz finden – das Land ist groß!“
„Worauf warten wir – lasst uns losgehen!“

Und unter der Führung von Josua, des Nachfolgers von Mose, beginnt der Einzug ins versprochene Land mit der Zusage Gottes:

„Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und unverzagt seist. Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst!“

Biblische Geschichte – bearbeitet im Format eines Bibliologs:
Wir werden Teil der alten Geschichte und führen diese alte Geschichte weiter – in unsere Zeit.

Jetzt ist die Zeit. Lasst uns losgehen. An der Schwelle zur Zukunft öffnet sich der Blick – kommen die Ideen – damit auch unsere Kinder und Kindeskinder Zeit und Raum zum Leben haben.

Lass leuchten dein Angesicht

Ich kann die Fernseh-Bilder der verheerenden Erdbeben in der Türkei und in Syrien kaum ertragen – unvorstellbar, welches Leid und welche Schmerzen Menschen dort erleiden …

„Ich habe das Elend meines Volkes gesehen und ihr Geschrei gehört!“
Gott sagt das, als seine Menschenkinder unter der Gewaltherrschaft des Pharaos kaputtzugehen drohen. Gott hat gesehen und – so erzählt die Bibel – beauftragt Mose, diesem Elend ein Ende zu setzen.

Das ist lange her, sagt Ihr vielleicht. Alte Geschichten,
Erzählungen, die mit uns heute doch nichts zu tun haben.

Ja – alt sind die Geschichten schon – aber was sie über Gott sagen, das hat an Deutlichkeit und Aktualität nicht verloren:
Gott sieht – und es lässt ihn offensichtlich nicht gleichgültig, was er sieht.
Es ist ihm nicht egal, wie es seinen Menschenkindern geht.


Damals bekommt Gottes Sehen und Mitleiden ein menschliches Antlitz mit Mose.
Er führt sein Volk aus der Sklaverei in Ägypten.

Und heute?
Jeder Gottesdienst endet mit der Bitte an Gott, er möge uns sein Angesicht zuwenden – und ich möchte schreien und rufen: Ja, Gott! Wende dein Angesicht nicht ab, lass es über uns leuchten, lass von diesem Schein ein wenig auf unsere Gesichter fallen, damit wir einander sehen. Damit wir einander wahrnehmen, damit wir uns anrühren lassen von dem, was andere Menschenkinder erleben und ertragen.

Ob unsere Gesichter dazu bereit sind?
Ob sie bereit sind, vom Leuchten des Angesichtes Gottes etwas aufzunehmen?

Lass leuchten dein Angesicht über uns, Gott!

Leha Dodi

Ob unsere Gesichter dazu bereit sind?
Ob sie bereit sind, vom Leuchten des Angesichtes Gottes etwas aufzunehmen?

Oder wird es uns wie jenem Mann in dieser kleinen Geschichte ergehen:

Verstört stand er im Badezimmer vor seinem Spiegel – er sah – nichts. Was für ein Tag war heute? Hatte er etwas Entscheidendes vergessen? War gestern etwas passiert?

Nichts Besonderes fiel ihm ein – aber es blieb dabei: Sein Gesicht war weg. Er schaute in den Badezimmerschrank, er suchte unter dem Bett – vergeblich – sein Gesicht blieb verloren. Freunde hörten davon. Auch sie begannen zu suchen. Sie fragten ihn – er antwortete – immer wieder. Doch das Gesicht blieb verloren. Drei Tage später – sein Enkelkind besuchte ihn. Grade erzählte es davon, wie es draußen Streit gab mit den Spielkameraden und davon, wie sein Freund ihn verteidigt hatte – da war es wieder da, sein Gesicht. Der Mann staunte –

Woran erinnert Sie diese kleine Geschichte?

Meine ersten Gedanken gehen in den politischen Raum:
Ich denke an einen Herrscher Putin, der den Krieg immer weiter führt, um – ja, warum? Ja – vielleicht auch darum, um sein Gesicht zu wahren – und wenn es auch nur noch ein sehr entstelltes menschliches Antlitz ist.
Oder –
Ich denke an die Verteidigungsministerin, die ihrem Amt nicht gewachsen ist, und der nur der Rücktritt vom Amt bleibt, um nicht ihr Gesicht zu verlieren.

Vielleicht sind da auch Gedanken an den letzten Streit mit dem Partner, an Auseinandersetzungen in der Schule oder an noch anderes – Persönliches – von dem wir nur selbst wissen.

Wer sein Gesicht verliert, der verliert ein Stück weit sich selbst. Mit Gesichtsverlust droht der Verlust dessen, was uns ausmacht. Unser Gesicht kommuniziert dem anderen, wer wir sind und wie es uns geht. Unser Gesicht spricht auch ohne Worte. Wer sein Gesicht verliert, der ist für sein Gegenüber nicht mehr erkennbar.

Und wenn es dann doch passiert, dass wir unser Gesicht nicht wahren können?

So, wie es damals einem Petrus ergangen war – die Bibel erzählt davon: „Ich bin dein Freund“, sagt er zu Jesus, „ ich stehe zu dir, was auch immer kommt.“ Aber dann – wie jämmerlich: Als es hart auf hart kommt und es droht, dass er selbst verhaftet wird, da kneift Petrus: „Den da, der im Gerichtssaal steht, den kenne ich nicht.“ Dreimal passiert das – und es bleibt diesem Petrus nichts mehr als bitter zu weinen.

Das Gesicht verloren – aber Freunde gehabt, die ihn nicht fallen gelassen haben. Und dem begegnet, den er im Stich gelassen hatte, von Angesicht zu Angesicht: „Ich gebe dir dein Gesicht wieder“ sagt Jesus zu ihm. „Du bleibst mein Freund. Du wirst in Zukunft Menschen davon erzählen, wie es dir mit mir ergangen ist. Und du wirst anderen zur Seite stehen – wirst anderen suchen helfen bei ihrer Suche nach ihrem Gesicht, nach ihrem Selbst.“

Über diesen Jesus sagt die Bibel, es sei Gott selber, der dem Menschen Vis-a-vis – von Angesicht zu Angesicht – Frieden zusagt, auch Frieden mit sich selbst, Frieden mit dem, wer ich bin, mit Macken und Fehlern.

„Die Niedrigkeit seiner Magd hat er angesehen!“, jubelt eine Maria, als sie erfährt, dass sie Jesus zur Welt bringen soll.

Von Gott angesehen – wertgeschätzt und das verloren gegangene Gesicht wiedergefunden.

Wie das gehen soll?

Im menschlichen Antlitz des Freundes neben mir blickt mich Gott selber freundlich an, gibt mir mein verlorenes Zutrauen, mein Gesicht wieder.

Gottes Angesicht – es spiegelt sich wider im Gesicht des Freundes, des anderen Menschen mir gegenüber.

Wenn es dann doch geschehen ist, dass wir unser Gesicht verloren haben?

Dann ist es gut, dass jemand da ist, der uns dennoch in die Augen schaut, der seinen Blick nicht abwendet und uns alleine im Regen stehen lässt.
Dann ist es gut, Menschen zur Seite zu haben, die uns zuhören und die uns suchen helfen.

Ein Gott, der sieht, der wendet sein Angesicht nicht ab von seinen Menschenkindern.

Genau darum bitten wir ja am Ende eines Gottesdienstes:
„Der Herr lasse leuchten sein Angesicht über uns und sei uns gnädig. Er erhebe sein Angesicht auf uns und schenke uns Frieden!“

Gott ist für uns da, er umarmt das Schöne und das Hässliche,
das Liebenswerte und das Traurige.
Wo wir ihn in unsere Nähe kommen lassen, da geschieht Heil.

Gott, der sein Angesicht zuwendet, würdigt mich seines Blickes.
Und er beschenkt mich mit einem Mit-Menschen, den er mir an die Seite stellt.

Damit ich mein Gesicht wahren kann. Damit ich bereit bin für das leuchtende Angesicht Gottes über mir. So möge es sein! Amen!

WINTERBLUMEN

Vom Aufatmen in dunkler Zeit

Mit diesem Versprechen nahmen Dorothea Brand und Wolfgang Kummerfeldt zahlreiche Zuhörer, die sich am Samstagabend in der Kirche zu Bega eingefunden hatten, mit auf eine musikalische Reise durch verschiedene Länder. Harfe, Gitalele und Gitarre klangen wunderbar zusammen und waren eine stimmungsvolle Begleitung zu unterschiedlichsten Liedern.

Nachdenkliche und poetische Liedertexte, lyrische, aber auch durchaus fetzige Melodien verzauberten und schufen eine lichtvolle Atmosphäre jenseits des Alltags.

Das Begrüßungslied des letzten Weltgebetstags „Seid willkommen“ aus dem Inselstaat Vanuatu stand am Anfang des Konzertes. Dorothea Brand spielt eine keltische Hakenharfe, die durch Umstellen der Haken das Spiel in unterschiedlichen Tonarten ermöglicht. Die keltische Harfe ist das Nationalinstrument von Schotten und Iren und so trug das Duo entsprechend irische und keltische Songs vor, vielen bereits bekannt durch die Gruppen Sallys Garden oder die Dubliners.

„Herr Winter kommt vom Kaukasus“ ist ein Protestlied der deutschen Band „In Extremo“ gegen die Diktatur und damit durchaus aktuell, mit „Wer kann segeln“ gab es einen Abstecher nach Schweden und ein besonderes Lied war „Dat Kelbl“, in jiddischer Sprache. Das „Halleluja“ von Leonard Cohen, einem kanadischen Dichter und Songwriter bildete den eindrucksvollen Schluss des Liedervortrags. Instrumentalstücke schufen Nähe zur Natur und zu den Jahreszeiten – beispielsweise „Fluss und Meer“ oder „ First Snow“. Harmonisch fügten sich zwei von Dorothea Brand vorgetragene tiefsinnige Erzählungen in die Musik ein.

Der Beifall des Publikums war herzlich und einige Zuhörer nutzten die Gelegenheit, während der Pause und nach dem Konzert mit Dorothea Brand als der langjährigen und noch vertrauten Pfarrerin der Kirchengemeinde Bega ins Gespräch zu kommen.

Wer Samstag keine Zeit hatte, das Konzert zu besuchen, hatte am Sonntag Gelegenheit, einen musikalischen Gottesdienst zu erleben. Auch hier präsentierten Dorothea Brand und Wolfgang Kummerfeld sowohl Instrumentalstücke als auch zum Thema des Gottesdienstes passende Lieder – besonders schön: ein gesungenes Glaubensbekenntnis aus Irland.

Inhalt der Predigt war – mit Bezug auf den Text des kommenden Weltgebetstages – die Stelle aus dem Buch des Propheten Jeremia, in der er die Exilsituation des Volkes Israel beschreibt und tröstliche Worte für dessen Zukunft findet. Zusage und Trost, das sind Dinge, die jeder von uns in unterschiedlichen Lebenssituationen gebrauchen kann und die, so Frau Brand, gerade in der vor uns liegenden Passions- und Osterzeit wirksam werden sollen. Annelie Brandt von Lindau