Männergottesdienst 20.10.24 in Niendorf und 2.2.25 in Herrnburg unter Mitwirkung von Fred, Bodo, Klaus und Joachim.

Das Thema dieses Männergottesdienstes ist in der ganzen evangelischen Kirche in Deutschland vorgegeben:

Es ist dir gesagt, Mann, was gut ist.

Als die Pastorin Doro Brand, die uns heute so schön musikalisch begleitet, diese Überstzung des Verses aus dem Prophetenbuch Micha hörte, schlug sie verzweifelt die Arme über dem Kopf zusammen. Im Original steht dort nicht Mann, sondern Adam, und wird in allen neueren Übersetzungen mit Mensch übersetzt. Adam heißt „von der Erde genommen“. Die Übersetzung mit „Mann“ ist also bewusst als Provokation zu verstehen. Gilt für den Mann etwas anderes als für die Frau? Diesen Gottesdienst hat die Männergruppe des Kirchenkreises Ostholstein vorbereitet. In unserer Gruppe waren die Meinungen gespalten, ob für Mann und Frau das gleiche gilt, oder ob man für den Mann speziel festlegen muss, was gut und richtig ist.

Bei der Vorbereitung stellten wir schnell fest, dass uns als Jungen und Männern viel gesagt wurde, was gut und richtig sein soll und das wir heute nicht oder nur in Ansätzen akzeptieren können. Jungens weinen nicht, stell dich nicht so zimperlich an, du musst dich durchsetzen, lass dir nichts gefallen. Solche und ähnliche unschlaue Ratgeber haben uns aber mit geprägt.

Wir wollen und heute im Gottesdienst deshalb den Fragen stellen: Was ist gut und richtig und wofür stehen wir ein.

„Es ist dir gesagt, (Mann Frau …), was gut ist“ – dieser Text aus Micha 6,8 verweist auf drei zentrale Werte:

Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Demut.

Auch ohne religiösen Bezug sind diese Werte wichtig für das menschliche Miteinander und bieten eine Grundlage für eine gerechte und ausgewogene Gesellschaft.

Gerechtigkeit ist ein zentraler Begriff, der Chancengleichheit, faire Behandlung und soziale Gerechtigkeit umfasst.

Das bedeutet, dass alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem Status, gleiche Rechte und Pflichten haben.

Die Herausforderung besteht jedoch darin, wie Gerechtigkeit definiert und umgesetzt wird, da es in der Gesellschaft unterschiedliche Auffassungen darüber gibt, was als gerecht gilt.

Barmherzigkeit kann als soziale Verantwortung verstanden werden. Dabei geht es darum, die Schwächsten in der Gesellschaft – Arme, Kranke oder Minderheiten – zu schützen. Hier gibt es unterschiedliche Ansätze: Einige betonen die Rolle des Staates in der Fürsorge, während andere mehr auf die Eigenverantwortung des Einzelnen setzen.

Demut bedeutet, dass Macht verantwortungsvoll eingesetzt wird, ohne überheblich zu werden, und dass man offen für Kritik bleibt. Führungskräfte, die demütig sind, hinterfragen ihre Entscheidungen, hören auf Experten und auf die Menschen, die sie vertreten. Sie sehen sich als Förderer des Gemeinwohls und nicht nur als Machthaber.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Demut sind nicht nur religiöse Prinzipien, sondern auch starke Leitlinien für verantwortungsvolles Handeln, das stets das Wohl der gesamten Gesellschaft im Blick behält.

„Es ist dir gesagt, was gut ist. Wofür stehst du?“


Micha fordert auf, nicht nur zu erkennen, was richtig ist, sondern dies auch im eigenen Leben aktiv umzusetzen.
Es ist eine Einladung zum Nachdenken.

Welche Werte bestimmen mein Handeln?

Wie wir auf diese Frage antworten, bestimmt die Wirkung wie wir in der Welt um uns herum wahrgenommen werden.

Wir alle tragen Verantwortung – für unser Tun, unsere Worte und manchmal auch für unser Schweigen.

Oft wissen wir, was gut und gerecht ist, aber die wirkliche Herausforderung liegt darin, diese Erkenntnisse in unserem täglichem Leben umzusetzen.

Gerechtigkeit und Mitgefühl sind keine abstrakten Worte, sondern lebendige Werte, die uns helfen, harmonisch mit anderen und der Umwelt zusammenzuleben.

Wofür stehst du?
Diese Frage begleitet uns jeden Tag. Stehst du für Gerechtigkeit, indem du dich gegen Ungleichheit einsetzt?
Zeigst du Mitgefühl, indem du anderen in schwierigen Zeiten beistehst? Oder lebst du in Bescheidenheit, indem du nicht immer deinen eigenen Vorteil suchst, sondern das Wohl der Gemeinschaft in den Vordergrund stellst?

Wofür stehst du?
Die Antwort auf diese Frage zeigt sich nicht in großen Worten, sondern in den kleinen, alltäglichen Entscheidungen, die wir treffen. Es genügt nicht, nur zu wissen, was gut und richtig ist, es kommt darauf an, danach zu handeln.

Ist dem Mann gesagt, was gut ist?

An den Mann werden heute mehrere sich teilweise widersprechende Männlichkeitsnormen angetragen. Aber die neueren Erwartungen wedern eher in der Theorie vertreten als in der Praxis gelebt. Zum Beispiel gelten gewaltfreie Konfliktlösungskompetenzen zum selbstverständlichen Anspruch des modernen Mannes, aber körperliche Stärke und schlagkräftige Durchsetzungsfähigkeit werden weiterhin von ihm erwartet. Es wird erwartet, dass der Mann sich mehr als früher um seine Gesundheit kümmert und sich gesünder ernährt, aber im Berufsleben wird volle Einsatzkraft ohne auf Herzinfarte zu achten gefordert und Zeit sich um die Zubereitung gesunder Mahlzeiten zu nehmen bleibt auf der Strecke.

In unserer Gruppe gab es einige, die auf die Frage, wofür Mann steht klassisch antworteten: Eine Famile gründen und sie versorgen und beschützen. Und für diese Männer war klar, dass der Mann in der Familie die Entscheidungen trifft. Aber die Mehrheit sah das völlig anders und ging von gleichberechtigen Partnerschaften aus, in denen dann Kommunikationsfähigkeit und Dialogfähigkeit vorrangige Forderungen an den Mann sind. Während dem einen seine Testerongesteuerte Aggressivität zum Problem wurde, klagt ein anderer, dass er zu oft nachgibt und mal öfter Härte zeigen müsste. Die herkömmlichen Normen sind immer noch wirkmächtig. Andererseits haben Männer zunehmend andere Vorstellungen davon, was es heißt „gut“ Mann zu sein.

Für den Prophete Micha, von dem der Satz: „Dir ist gesagt was gut ist!“ war das klar wie Klosbrühe. Nur der Mann war verantwortlich, die Rechte der Frau waren minimal und beschränkten sich auf den Haushalt. Leider erfahren wir nur wenig in der Schriftrolle, wwer Micha war. Er kam aus einem kleinen Dorf im Süden des Reiches Juda. Zu seiner Zeit bestand Israel aus 2 Reichen, dem Staat Juda mit der Hauptstadt Jerusalem und dem Nordstaat aus Galiläa und Samaria. Er war weder irgenwo als Prophet angestellt, wie andere Propheten, noch einer Prophetenschule, wie etwa Jesaja angegliedert. Er ar eher ein Einzelgänger, ein Laienprediger würde man heute wohl sagen.

Das gute Tun bestamd für ihn im wesentlichen aus dem halten der Gebote des Moses, so ähnlich wie Bodo das eben hier erzaählt hat. Und er sah, wie die Gebote überall im Land verletzt wurden. Israel würde Götzendienst betreiben. Die Armen würden unterdrückt, die Menschen versklavt, die Reichen undMächtigen würden sich alles nehmen und das Gesetz zu ihrem Vorteil beugen. Auch vor Gericht würden durch falsche Anschuldigungen Menschen betrogen oder umgekehrt Verbrecher durch falsche Zeugenaussagen entlastet. Alle Gesetze des Moses wurden missachtet.

Und sein Thema ist das Gericht, das über das Land kommen wird. Das Südreich Israel und das Nordreich Juda, aus dem er stammt würden von den Staaten des Nordens zerstört. Gottes Strafe wird das ganze Land Israel, beide Staaten, treffen. Die Eroberung des Nordreichs durch die Assyrer hat er noch miterlebt, die von Juda durch die Babylonier war erst nach seinem Tod.

Und er war ein überzeugender Prediger, möglicherweise gingen die Reformen des Königs Hilkia in Juda teilweise auf die Anregungen von Micha zurück. Auch die Zerstörung Jeusalems konnte durch seine Warnungen und durch einen Vertrag mit den Assyrern, der Juda zu Schutzgeldern verpflichttete, eine lange Zeit verhindert werden.

Sein zweites Thema war die Hoffnung auf den „Durchbrecher“ wie er ihn nannte, der das Volk Israels nach der Zerstörung wieder sammeln und ein gerechtes Land aufbauen wird. Es wird ein Reich dea Friedens sein, in dem die Völker der Welt ihre Schwerter zu Pflugscharen machen werden, wie es in dem wohl berühmtesten Satz aus der Schriftrolle Micha vorhergesagt wird.

Liebe Gemeinde, liebe Schwestern und Brüder und Sonstige: Der heutige Predigttext lautet vollständig und in üblicher Übersetzng :

“ Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“

Diese drei Dinge sind für Micha wichtig:

  1. Gottes Wort halten
  2. Liebe üben
  3. demütig sein vor deinem Gott.

Jesus hat auf die Frage der Schtriftgelehrten fast ähnlich geantwortet, „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und mit all deiner Kraft“ (5. Mose 6,4-5).Das andre ist dies: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“(3. Mose 19,18)

Micha antwortet genau wie Jesus mit dem Hinweis au die Liebe zu Gott und zu Nächsten und beide zitieren Gebote aus deR Thora, aus den ersten Büchern der Bibel.

In unserer Männergruppe spielte bei den Diskussionen die Gartenharke eine Hauptrolle. Hans hatte sie erwähnt: Es sei wichtig dass sie richtig herum abgestellt wird, damit kein anderer sie sich in den Fuss rammt und dann mit dem Stiel auch noch an den Kopf haut. Und er hielt es für wichtig solche sebstverständichen Schutzmaßnahmen sofort zu korrigieren, auch wenn ein anderer den Fehler begangen hatte. Der Schutz der Mitmenschen vor Schaden sei Aufgabe von jedem, und nicht nur Sache für THW, Feuerwehr und Notfallsanitäter. Aber in der weiteren Diskussion bekam die Harke dann doch noch eine ganz andere Funktion. Als wir darüber sprachen, wie unsere Staatslenker unsinnig, ungerecht und unverstänlich handeln war die Idee, sie sollten die Harke mal ordentlich vor den Kopf bekommen, in der Hoffnung dass die Obrigkeit dann mal merkt, wie ihre Entscheidungen anderen weh tut. Es zerstört unsere Zukunft und unser Zusammenleben. Gottes Wort halten gilt nicht nur für den einzelenen Mnenschen, sondern auch für Gruppen, Institionen und Staaten.Frieden Gerechtigkeit und Bewahrung de Schöpfung kann kein Einzelner alleine bewircken, aber im Zusammenspiel von vielen aktiven Menschen läßt sich einiges bewegen.

Hingegen ist „Liebe üben „ das zentale Wort an jeden von uns, und eben nicht nur gegenäüber Familienangehörigen und Freunden sondern gerade auch gegenüber Menschen, die anders denken und handeln. Und uns feinselig begegnen.

Das dritte, demütig sein vor unserem Gott weist auf unsere persönliche Beziehung zu unserem Schöpfer. Wir nehmen unser Leben und alles was wir haben dankbar an. Wissend dass nichts selstverständlich ist, Weder unser täglich Brot, noch unsere Gesundheit, noch unsere beruflichen Erfolge. Alles verdanken wir ihm und dafür loben und preisen wir ihn.

Halleluja Amen

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